Historisches Museum Jahresbericht mit Zahlen
82 Heinrichs IV. und der Kaisermantel des staufischen Königs Philipp von Schwaben erforscht und dabei Fragen nach der Herkunft der wertvollen Goldtextilien, der Technik und den verwendeten Materia lien und Farbstoffen beantwortet. DIE DOMBAUSTELLE UND VIRTUELLE REKONSTRUKTIONEN Eine aufwendig rekonstruierte Dombaustelle nimmt den Besucher mit ins Jahr 1040. Rekonstruktionen mittelalterlicher Werkzeuge zur Steinbearbeitung, Hebewerkzeuge und zahlreiche originale Bauteile lassen die Mühen und Gefahren auf einer mittelalterlichen Großbaustelle erahnen. Eine virtuelle Rekonstruktion auf drei Großbildschirmen zeigt die Ereignisse von der Grundsteinlegung über die Zerstörungen während des Pfälzischen Erbfolgekrieges bis zur Wiederherstellung im 19. Jahrhundert und der Ausmalung des Domes mit Fresken durch Johann von Schraudolph in der romantisch-religiösen Kunstrichtung der Nazarener. Ein großes und detailliertes Hands-on-Modell im Baukastensystem lädt große und kleine Besucher ein, den Dom genauer kennenzulernen. WEINMUSEUM Die Sammlung „Weinmuseum“ im Historischen Museum der Pfalz zeigt einzigartige Exponate aus der Welt des Weines. Sie geben einen Einblick in die Kulturgeschichte des Weinbaus und des Weinkonsums über einen Zeitraum von zwei Jahrtausenden hinweg. Der älteste, flüssig erhaltene Rebenwein der Welt stammt aus der Zeit um 300 nach Christus und ist mit anderen Kostbarkeiten der Weinkultur im prachtvoll ausgemalten Wappensaal zu bewundern. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Leben und die Arbeit der Winzer, wovon große Weinpressen, Fässer und alte Abfüllanlagen zeugen. Die riesige Baumkelter aus dem Jahr 1727 und die großen 5.000-Liter- Fässer sind seit 100 Jahren im Museum. Schon beim Neubau des Hauses 1910 standen sie an gleicher Stelle und wurden seitdem nicht mehr bewegt. Damals wurde das Wein- museum als weltweit erste öffentlich zugängliche Spezialsammlung seiner Art eröffnet. MUSEUM-DIGITAL Nicht alle Objekte des Historischen Museums der Pfalz können auf den rund 7.500 m² Ausstellungsfläche im Museum präsentiert werden. Ein großer Teil befindet sich im Sammlungszentrum Baumwoll- spinnerei, wo er restauriert, erforscht, archiviert und für interne und externe Sonderausstellungsprojekte präpariert wird. Die Daten- bankplattform www.museum-digital.de/rlp stellt ein digitales Museum dar, das Informationen und Fotos zu den im Museum ausgestellten und vor allem zu den zahlreichen im Sammlungszentrum verwahrten Exponaten bietet. 1 Kolorierte Federlithografie „Zug aufs Hambacher Schloss“ von Erhard Joseph Brenzinger, 1832. Sammlung „Neuzeit“ 2 Silberschmuck aus dem Hortfund von Hagenbach aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., Sammlung „Römerzeit“ 3 Der Goldene Hut von Schifferstadt aus dem 14. bis 13. Jahrhundert v. Chr., Sammlung „Urgeschichte“ 1 2 3
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