Historisches Museum Jahresbericht mit Zahlen
7 Vorwort LIEBE FREUNDE UND FÖRDERER DES HISTORISCHEN MUSEUMS DER PFALZ, „KONTINUITÄT UND WANDEL“ – so könnte man den Jahresbericht des Historischen Museums der Pfalz für den Zeitraum 2014 bis 2017 überschreiben. In den vergangenen vier Jahren wurden viele erfolgrei- che Pfade, die meine Vorgängerin und meine Vorgänger beschritten haben, fortgeführt. Es wurden aber auch neue Wege verfolgt und neue Formate entwickelt. Mit Ausstellungen und Projekten wurde das Profil unseres Hauses weiter geschärft, das auf drei Säulen errichtet ist: erstens als das Gedächtnis der Pfalz – mit Sonderausstellungen, die die Stadt- und Regionalgeschichte ins Zentrum rücken und mit einer hochkarätigen musealen Sammlung, die von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart reicht; zweitens als international agierendes Museum der kulturgeschichtlichen Großausstellungen – das Themen von überregionaler Bedeutung erarbeitet und damit Anziehungspunkt für Kulturinteressierte aus ganz Deutschland und darüber hinaus ist; drittens als Junges Museum – das relevante Themen für eine neue Generation von Museumsgängern familien- freundlich aufbereitet und präsentiert. Als Grundlage unserer Arbeit haben wir uns ein Leitbild gegeben, das die gemeinsame Identität des Museums prägen und den dauerhaften Zusammenhalt der Menschen, die hier arbeiten, stärken soll. Durch die gesellschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren stehen Museen heute ganz allgemein vor neuen Herausforderungen. Per De- finition sind sie Bildungs- und Erlebnisorte, die Hinterlassenschaften und Zeugnisse der Vergangenheit sammeln, erforschen, bewahren, ausstellen und vermitteln. Was in dieser griffigen Formel nicht deutlich genug herauskommt, ist die besondere gesellschaftliche Verantwor- tung, die wir als Museen haben. Es ist meine Überzeugung, dass sich eine Gesellschaft am besten gegen extremistische Auswüchse aller Art rüstet, wenn sie die aktive Beschäftigung mit Kultur(en) fördert und ermöglicht. Hier kommt den Museen eine ganz wesentliche Rolle zu, die ihnen auch keine andere Einrichtung abnehmen kann: Nur Muse- en können ihren Besuchern die Begegnung mit dem Original auf einer sorgfältig erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlage im großen Stil ermöglichen. Museen schulen die Fähigkeit, sich die originalen Dinge selbst anzusehen, ihnen auf den Grund zu gehen, Fragen zu stellen und sich ein eigenes Bild zu machen. Dies wird in Zukunft eine der wichtigsten Kompetenzen überhaupt werden. Nur wer in der Lage ist, genau hinzusehen und sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen, ist gefeit gegenüber der Verunsicherung, die entsteht, wenn Offensicht- liches als „Fake News“ abgetan oder postuliert wird, dass es parallel zur Wahrheit zugleich „alternative Fakten“ gäbe. In einer Zeit, in der oftmals das virtuelle Betrachten digital aufbereiteter Inhalte an die Stelle des eigenen Erlebens tritt, bedarf es eines Ortes, der die Freude wachhält, die Realien des Lebens zu betrachten und zu erforschen. Mit dem Jungen Museum, dessen 20-jähriges Jubiläum wir im Jahr 2019 begehen, beschreiten wir konsequent den Weg, junge Menschen mit spannenden Themen zu gewinnen, ihnen Erlebniswelten zu bieten und ihnen spielerisch Wissen und gesellschaftliche Kompeten- zen zu vermitteln.
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