Historisches Museum Jahresbericht mit Zahlen
74 12. September 2015 bis 10. Januar 2016 Welche Bedeutung hatte das Leben im evangelischen Pfarrhaus für Literatur, Philosophie und Wissenschaft in den vergangenen Jahrhunderten? Wie wurde es zur Projektionsfläche gesellschaftlicher und familiärer Ideale? Welche Rolle spielt es heute in unserer Gesell- schaft? Unter dem Titel „Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ widmete sich das Historische Museum der Pfalz Speyer diesen und vielen weiteren Fragen. Als Wanderaus- stellung wurde die Schau aus demDeutschen Historischen Museum in Berlin übernommen und in Kooperation mit dem Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz Speyer um regionale Aspekte erweitert. 31 Bild- und Texttafeln sowie Hör-, Film- und Mitmach-Stationen beleuchteten die Geschichte des evangelischen Pfarrhauses aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei spielten die Ursprünge von Pfarrfamilie und Pfarrhaus im Zusammenhang mit der Reformation eine ebenso große Rolle wie deren Verdienste im Bereich der Geistes- und Naturwissenschaften. Gleichzeitig stellten Exponate aus dem Nachlass des bedeutenden Pfarrers und spätromantischen Schrift- stellers Friedrich Blaul (1809–1863) sowie Wandschmuck aus evan- gelischen Pfarrhäusern der Pfalz und fotografische Ansichten von pfälzischen Pfarrhäusern einen Bezug zum regionalen Umfeld her. Die Mitmach-Stationen luden insbesondere Konfirmandinnen und Konfirmanden zu einer „Ausstellungsrallye“ zum Thema Pfarrhaus ein. Kindern ab sieben Jahren erklärte „Walpurga die Pfarrmaus“ in einem Begleitheft zur Ausstellung die Welt des evangelischen Pfarrhauses. Im Rahmen der Ausstellung lud das Historische Museum der Pfalz zu einer Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion ein. Das Thema des Abends lautete „Mehr als eine Immobilie: Das evange- lische Pfarrhaus“. Zu Gast waren Oberkirchenrat Gottfried Müller vom Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz, Pfarrer Thomas Jakubowski aus Schifferstadt und die aus einem evangelischen Pfarrhaus stammende Schriftstellerin Lilo Beil. Die Veranstaltung fand in der vom Seniorenbüro Speyer initiierten und seit Anfang 2015 von Archiven, Museen und dem Seniorenbüro betreuten Reihe „Lebendige Erinnerung“ statt. Die Wanderausstellung des Deutschen Historischen Museums ent- stand in Kooperation mit dem Kulturbüro der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Internationalen Martin Luther Stiftung und wurde durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert. Leben Historisches Schlaglicht Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses nach Luther Gemälde von Johann Peter Hasenclever, um 1847. Stiftung Sammlung Volmer, Wuppertal 1 Blick in die Ausstellung 2 Eröffnungsrede des evangelischen Kirchenpräsidenten Dr. Christian Schad 3 Ausstellungskurator Dr. Ludger Tekampe (l.) mit Dr. Gabriele Stüber (r.), Direktorin des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche der Pfalz 1 3 2
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