Historisches Museum Jahresbericht mit Zahlen
49 Die Ausstellungen 2. Oktober 2016 bis 23. April 2017 Das Rätsel der Königsstädte May Insgesamt sahen während der Laufzeit rund 100.000 große wie auch kleine Besucher und Besucherinnen die große Sonderausstel- lung „Maya – Das Rätsel der Königsstädte“. „Mit der Maya-Ausstellung haben wir ein spannendes kulturgeschichtliches Thema nach Speyer geholt, das großen Anklang beim Publikum fand. Ausschlaggebend für den Erfolg war, dass wir einerseits den neuesten Stand der Forschung präsentieren konnten, andererseits aber auch die Kultur der Maya familiengerecht und lebensnah ‚zum Anfassen‘ vermittelt haben“, so Museumsdirektor Dr. Alexander Schubert. NEUARTIGE EINBLICKE Auf rund 1.000 m² widmete sich die Ausstellung der „versunkenen“ Hochkultur der Maya: 250 hochkarätige Exponate aus mittelameri- kanischen Museen und Institutionen sowie interaktive Installationen ermöglichten neue Einblicke in die Kultur und Geschichte der Maya und beleuchteten deren Blütezeit wie Untergang. Für Kinder und Familien bot die Präsentation einen integrierten Rundgang mit zahlrei- chen Mitmachstationen und einem eigens konzipierten Audioguide. Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft des damaligen Bun- desaußenministers und heutigen Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Für das wissenschaftliche Konzept zeichnete Prof. Nikolai Grube verantwortlich, einer der führenden deutschen Maya-Forscher. Der Katalog zur Ausstellung, der als neues Standardwerk im Bereich der Maya-Forschung gilt, war bis zum Ausstellungs- ende ausverkauft. HIEROGLYPHENFORSCHUNG Die einmalige Gelegenheit, dass viele Objekte mit Inschriften zum ersten Mal in Deutschland ausgestellt wurden, nutzte auch ein Team von Hieroglyphenforschern der Abteilung für Altamerikanistik der Universität Bonn. An zehn Tagen digitalisierten sie während der Aus- stellungslaufzeit mit Hilfe eines 3D-Weißlichtscanners die Inschriften von insgesamt zwölf Exponaten. Durch das digitale Aufnahmeverfahren wurden mit dem Auge kaum erkennbare Textstellen wieder lesbar. So leistete die Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur Vervollständi- gung des Forschungsprojekts, „Wörterbuch des Klassischen Maya“. EXPERTENVORTRÄGE UND FÜHRUNGEN Ein umfangreiches Begleitprogramm bot eine thematische Ergänzung der Präsentation. Die begleitenden Vorträge fanden vor voll besetzten Stuhlreihen statt. Mehr als 1.100 Personen lauschten an den sieben Vortragsabenden den Referenten beispielsweise zu den Widrigkeiten einer Ausgrabung im Regenwald, dem prophezeiten Weltuntergang von 2012 oder dem Ballspiel der Maya. Die öffentlichen Führungen wurden so gut angenommen, dass das Angebot im Februar um einen dritten, wöchentlichen Termin ergänzt wurde. Auch Kochkurse im Gewölbekeller Speyer mit Lebensmitteln, die bereits die Maya kannten, Lesenächte und -nachmittage für Kinder sowie die Maya Criminal Dinner fanden mehrfach statt.
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