Historisches Museum Jahresbericht mit Zahlen
43 Die Ausstellungen 17. September 2017 bis 15. April 2018 König — Ritter — Gefangener Richard Löwenherz Landesausstellung Charismatischer König, wagemutiger Ritter, Kreuzfahrer ins Heilige Land und einer der berühmtesten Gefangenen der Weltgeschichte: Erstmals überhaupt widmete sich eine Landesausstellung der faszinierenden Herrschergestalt Richard Löwenherz. Vom 17. September 2017 bis zum 15. April 2018 zeigte das Historische Museum der Pfalz in Speyer die einzigartige Sonderausstellung „Richard Löwenherz. König – Ritter – Gefangener“. Mit knapp 100.000 Besuchern erwies sich die Ausstellung laut Museumsdirektor Dr. Alexander Schubert „als echtes Zugpferd“: „Wenn man die Einträge im Gästebuch studiert, kann man die Faszination greifen, die der englische König des 12. Jahrhunderts bis heute bei den Menschen weckt. Gleichzeitig ist es uns gelungen, ein vielschichtiges Bild des Herrschers zu zeigen, den viele aus Hollywood-Spielfilmen kennen.“ EHRENTITEL LANDESAUSSTELLUNG Im Mittelpunkt dieser Schau stand Richards Lebensgeschichte, seine Herkunft, sein Aufstieg und sein tiefer Fall auf dem Höhepunkt der Macht. Der Ausstellungsrundgang endete mit einem Blick auf die Ver- schiebung der Machtverhältnisse in England und Europa nach seinem Tod. Die aufwendig inszenierte Präsentation von über 180 Exponaten von 77 Leihgebern aus 7 Ländern begeisterte Museumsfreunde sowohl aus der Bundesrepublik als auch aus dem benachbarten Ausland. Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft der Minister- präsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer. Das rheinland- pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur verlieh der Ausstellung den Ehrentitel einer „Landesausstellung Rheinland-Pfalz“. AUSSERORDENTLICHE EXPONATE Die Ausstellung beeindruckte durch hochkarätige Exponate aus Museen und Bibliotheken in Deutschland, Österreich, England, Frank- reich, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz. Hierzu zählten kostbarste Handschriften, die erstmals in Deutschland gezeigt wurden, Reliquiare, Skulpturen und Waffen. So gehörten zu den besonderen Schätzen dieser Ausstellung eine frühe Ausgabe der Magna Carta, die ursprünglich von Richards Bruder Johann Ohneland erlassen wurde, historische Abgüsse der Grabmäler von Richard Löwenherz, Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien aus der Abtei von Fontevraud und das Herzkästchen aus Rouen, in dem Richards Herz beigesetzt wurde. Eigens für die Ausstellung angefertigte virtuelle Animationen zeichne ten Richards Reisewege durch Europa nach und boten einen lebendigen Einblick in die Welt des Mittelalters. Ein speziell für Kinder konzipierter Audioguide erklärte darüber hinaus in Form eines Hörspiels die Welt des Mittelalters und führte an 15 Stationen zu ausgesuchten Exponaten. HOCHKARÄTIGE VORTRÄGE UND SPANNENDE UNTERHALTUNG Begleitend zur Ausstellung veranstaltete das Museum eine Vortrags- reihe mit namhaften Historikern und Mittelalter-Experten wie Prof. Knut Görich von der Ludwig-Maximilians-Universität München, Ministerialrat a. D. Anton Neugebauer und Prof. Bernd Schneidmüller von der Universität Heidelberg. Zudem fand eine spannende und sehr gut besuchte Podiumsdiskussion mit dem Thema „Das Ende der Helden?“ statt, an der unter anderem die Autorin Rebecca Gablé, der Historiker und Fernsehjournalist Prof. Guido Knopp sowie der Mittelalterexperte Prof. Stefan Weinfurter teilnahmen. Bei den beiden Kino-Kombi-Veranstaltungen in Kooperation mit dem Cineplex-Kino in Mannheim konnten Cineasten Kinobesuch und exklusive Ausstellungsführung kombinieren. Großen Zuspruch fand auch die Criminal-Dinner-Reihe „Excalibur und der Erbe des Königs“, die in Kooperation mit dem KulturNetz Mannheim Rhein-Neckar angeboten wurde.
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